Nachricht vom 25. April 2013

Mini-Theaterfestival am 5. Mai im Geyer-Schloss

30 Jahre Theater Reinsbronn – für uns ein Grund zum Feiern mit unseren Freunden. Und wo ginge das besser als an einem Ort, der wie geschaffen ist für kulturelle Begegnungen in einer familiären Atmosphäre? Und so veranstalten wir am Sonntag, 5. Mai, im Geyer-Schloss der Familie Mack ein Mini-Theaterfestival, zu dem wir zwei Theatergruppen eingeladen hat: den “Schauhaufen” aus Kulmbach und die “Schaumermals” aus Rothenburg/Obernzenn. Zu diesem Duo aus Ober- und Mittelfranken gesellt sich ein “hauseigenes” Trio des Bühnenzinnobers. Jede der drei Gruppen steuert zum Programm einen Einakter von jeweils rund 30 Minuten bei – und die Zuschauer wandern quasi von einem Spielort zum anderen.

Das etwas aus dem Rahmen fallende Aufführungskonzept ermöglicht es den Zuschauern, innerhalb von rund 100 Minuten drei ganz unterschiedliche Theaterstücke zu erleben. In drei Gruppen von je zirka 40 Personen wandern die Besucher zum Beispiel vom Keller des Schlosses in den Rittersaal und von dort in die Scheune im Garten des idyllischen Anwesens. Sorge um schlechtes Wetter braucht sich niemand zu machen, da alle drei Spielstätten überdacht sind. Im Hof gibt es dagegen Kaffee und Kuchen und vor und nach den Aufführungen die Gelegenheit zum zwanglosen Plausch. Ab 15 Uhr gibt es Bewirtung, um 16 Uhr startet dann das Jubiläums-Theaterfestival.

In einem der beiden Schlosskeller werden die Besucher Zeuge eine Entführung. Edgar Habel, Ulrich Pfänder und Arno Boas spielen unter der Regie von Heike Pfänder den von Arno Boas verfassten Einakter “Auf den letzten Drücker”. 2012 führte das Trio dieses Werk bei den Gesamtfränkischen Mundarttheatertagen im mittelfränkischen Rohr auf, nun ist das Entführungs-Drama erstmals hier live zu erleben. Die beiden Entführer Siggi (Arno Boas) und Paul (Edgar Habel) müssen bald erkennen, dass ihr Opfer Anton (Ulrich Pfänder) gar nicht daran denkt, sich einfach in sein Schicksal zu ergeben. Und so entspinnt sich ein spannender Psycho-Krieg mit einem unerwarteten Ende. Den Zuschauern sei empfohlen, sich mit warmer Kleidung auszustatten, denn im Keller ist es auch bei angenehmen Temperaturen ziemlich frisch.

Mit dem “Heiratsantrag” nach Anton Tchechov hatte der Schauhaufen aus Kulmbach im Jahr 2006 erstmals an den gesamtfränkischen Mundarttheatertagen teilgenommen und gleich das “Theaterpärla” mitgenommen.Mit dieser Trophäe wird alle zwei Jahre eine herausragende Mundart-Inszenierung ausgezeichnet. Dass dies kein Zufallstreffer war, bewies der Schauhaufen, als er 2010 mit “Topf und Deckel” schon wieder den Pokal holte. Damit nicht genug. Birgit und Rüdiger Baumann wirkten im Jahr 2012 in “Der Dieb, der nicht zu Schaden kam” mit, dem Siegerstück der Kulmbacher Theatergruppe “Buschklopfer”.

Die Amateurbühne Schauhaufen existiert seit über zehn Jahren. In dieser Zeit hat das Ensemble Stücke verschiedenster Genres auf die Bühne gebracht und sich zu den Top-Gruppen in Oberfranken hochgespielt. Im “Heiratsantrag” begegnen wir Schorsch, einem hypochondrischen Herrn aus der Lebensmitte, der allen Mut zusammen genommen hat, um seiner Nachbarin Luise einen Antrag zu machen. Er trifft zunächst auf deren Bruder, der hocherfreut ist, seine Schwester endlich los zu werden. Als Luise dann auftaucht und Schorsch es nach einigem Herumdrucksen fertig bringt – na ja, fast fertig bringt – ihr sein Ansinnen zu offenbaren, nimmt das Gespräch eine heikle Wendung.

Dritter im Bunde ist die Impro-Theatergruppe “Schaumermal” aus Rothenburg und Obernzenn. In Reinsbronn haben sich die Spieler 2011 in die Herzen der Zuschauer gespielt, als sie Teil der “Geist-ist-geil”-Freilicht-Produktion des Bühnenzinnobers waren. Aber auch schon 2008 waren sie Gast in Reinsbronn, damals als Teilnehmer an den gesamtfränkischen Mundarttheatertagen. Die Schaumermals werden in der Scheune im Garten des Schlosses auftreten mit einem Improvisations-Theaterstück.

Der technische Aufwand soll diesmal bewusst gering gehalten werden. “Die drei Spielstätten haben jede für sich einen ganz eigenen Zauber,” so unser Vereinsvorsitzender Arno Boas. Auch auf Komfort verzichtet man weitgehend – ein Keller ist nun mal kein Konzertsaal, und der Rittersaal des Schlosses ist zwar pittoresk, aber auch von überschaubarer Größe. Und zu guter Letzt ist die Scheune ein Spielort, der auf das Wesentliche reduziert ist: Platz für Spieler und Zuschauer. Der Bühnenzinnober erhofft sich ein Mini-Festival, das vor allem durch Authenzität und Spielfreude die Besucher in seinen Bann ziehen soll.

Karten für das Theaterfestival am Sonntag, 5. Mai, gibt es bei Familie Nörr, Oberstetten, unter Telefon 07932/371017 (werktags von 18.30 bis 21 Uhr). Insgesamt gibt es 120 Plätze, die in drei Gruppen zu je 40 Plätzen unterteilt werden. Aufgrund der räumlichen Enge der Spielstätten ist die Platz-Kapazität recht begrenzt. Dass wird das Geyer-Schloss zu unserem Jubiläum nutzen können, verdanken wir der Offenheit der Familie Mack, mit der wir seit Jahren freundschaftlich verbunden sind.

Der “Schauhaufen” aus Kulmbach mit dem “Heiratsantrag” nach Tschechow