Nachricht vom 19. Februar 2007

Ein “Oskarle” für den Bühnenzinnober

Reinsbronn. Der Theaterverein Reinsbronner ” Bühnenzinnober ” ist eine von acht Mundart-Theatergruppen aus Baden-Württemberg, die für das “Oskarle” nominiert worden sind. Diese Auszeichnung wird seit 2001 verliehen und heißt offiziell “Mundart-Theater-Preis Baden-Württemberg”. Veranstalter sind die Dekra, das Land Baden-Württemberg und der Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg. Beteiligt hat sich die Theatergruppe aus dem Creglinger Stadtteil mit der 2005 aufgeführten Tragikomödie “Kaltgestellt” von Arno Boas.

Aus weit über 50 Bewerbern hat eine Jury die acht Gewinner ermittelt. Die Bewertung erfolgte anhand von Videoaufnahmen, die die beteiligten Gruppen einsenden durften. Der Theaterverein Reinsbronner ” Bühnenzinnober ” wählte das Stück “Kaltgestellt” von 2005 aus. Mit Erfolg, wie jetzt mitgeteilt wurde. Denn neben dem Schwäbischen Tournee-Theater Allmersbach, dem “Glasperlenspiel” Asperg, der Theatergruppe Kettenacker, der Theatergesellschaft Liptingen, dem Theater Bühneli Lörrach, der Rälling Bühne Abstatt und der Knöpfles Bühne Nagold dürfen sich nun auch die Reinsbronner Amateurschauspieler “Oskarle-Preisträger” nennen. Der Mundart-Theater-Preis dient nach Angaben der Veranstalter der Förderung und Erhaltung der Sprachlandschaft sowie der Mundart-Theatergruppen in Baden-Württemberg.

Dass die Auszeichnung just im Jahr des 20. Geburtstages erfolgt, freut die kleine, aber engagierte Gruppe umso mehr. Am 23. Februar 1987 war die bereits seit 1983 bestehende Theatergruppe des Jugendclubs aus rechtlichen Gründen zum Theaterverein Reinsbronner ” Bühnenzinnober ” umbenannt und ins Vereinsregister eingetragen worden.
Am Samstag, 24. März, werden die acht Oskarle-Preisträger einen je zirka 30-minütigen Ausschnitt aus ihrem Theaterstück präsentieren. Die Veranstaltung findet ab 18 Uhr im Dekra-Congress-Center Wart in Altensteig im Schwarzwald statt. Die Moderation erfolgt durch die aus dem Fernsehen bekannte, mundartverbundene “Frau Wäber”. Nach einer kurzen Videopräsentation spielen die acht Gruppen dann die ihnen am geeignetsten erscheinenden Szenen aus ihrem Stück – unter den strengen Augen der Jury. Denn die vergibt unter den acht Sieger-Gruppen nochmals in verschiedenen Kategorien je einen Sonderpreis. So soll unter anderem der beste Schauspieler und die beste Schauspielerin sowie die beste Gruppe bestimmt werden. Für Spannung ist an diesem langen Abend also gesorgt.

Für die Theatergruppe Reinsbronn heißt es nun, den betreffenden Ausschnitt aus dem Stück nochmals intensiv einzustudieren. In “Kaltgestellt” geht es um eine Gruppe von Gaffern, die sich auf einer einsamen Skihütte trifft, um möglichst live eine Katastrophe zu erleben. Die passiert dann tatsächlich – aber ganz anders als erwartet. Regie hatte damals der Profi-Schauspieler David Winkenstern geführt.
Für 2007 hat sich der Theaterverein wieder eine Freilichtsaison vorgenommen. Alle vier Jahre wechseln die Spieler vom Gemeindehaus ins malerische Geyer-Schlösschen von Familie Mack. Das neue Stück, das Autor Arno Boas momentan verfasst, spielt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges. Uraufführung soll voraussichtlich am 22. Juni sein.

Vorher aber wollen die Reinsbronner bei der Oskarle-Verleihung eine gute Figur machen und ihre unverwechselbare hohenlohisch-fränkische Mundart entsprechend zur Geltung bringen. Der Terminplan passt dabei haargenau: Nach der Preisverleihung am 24. März ist für die Woche ab dem 26. März der Probenstart für die Sommersaison geplant. Ganz nebenbei plant der Verein auch den Neubau der Bühne im Gemeindehaus. Und wenn man schon in die Zukunft schielt, dann hält auch der Blick auf 2008 einige Arbeit für den Bühnenzinnober parat: Da wird einmal 25 Jahre Theater Reinsbronn gefeiert, und da finden in Reinsbronn im April die Gesamtfränkischen Mundart-Theatertage der Arbeitsgemeinschaft Mundart Theater Franken statt. Diese Veranstaltung hatte der Bühnenzinnober schon 1996 in Creglingen unter der Schirmherrschaft des damaligen Landrats Georg Denzer veranstaltet. rbz