Nachricht vom 31. August 2021

Sommersaison in Rekordzeit auf die Beine gestellt

Eine in vielerlei Hinsicht aus dem Rahmen fallende Sommersaison prägte die aktuelle Spielzeit unseres Theatervereins. Neben dem Rückblick standen bei unserer Hauptversammlung am 25. August 2021 im Gasthaus “Zum Rappen” in Schonach auch Wahlen und Ehrungen auf dem Programm.

Fast zwei Jahre sind vergangen seit der letzten Generalversammlung. Unsere letzte Hauptversammlung fand im Dezember 2019 statt, als die Welt Corona vor allem noch für ein Bier aus Australien hielt. Viel ist passiert seitdem, und die Aussicht auf Normalität ist nach wie vor nur vage. So schwankte die Stimmung bei der Generalversammlung auch zwischen Zuversicht und Ungewissheit . Ob, wie eigentlich geplant, im Frühjahr 2022 im Gemeindehaus das im März 2020 ausgefallene Stück „Unter Schwestern“ nachgeholt werden kann, lässt sich momentan nicht verlässlich vorhersagen angesichts eventuell weiter durch Corona eingeschränkte Abstandsregeln.

In seinem Jahresbericht für 2020 und 2021 beschränkte sich unser Vorsitzender Arno Boas auf das laufende Jahr. Die Mitglieder hatten bereits im Oktober 2020 einen ausführlichen schriftlichen Jahresbericht erhalten. Die 2020 eigentlich anstehenden Wahlen des gesamten Vorstandes  wurden in Abstimmung mit dem für Vereine zuständigen Registergericht um ein Jahr verschoben, der amtierende Vorstand blieb so lange kommissarisch im Amt. Bei der jetzigen Generalversammlung wurde das komplette Gremium im Amt bestätigt: Vorsitzender Arno Boas, Stellvertretender Vorsitzender Ulrich Pfänder, Kassiererin Susanne Stirmlinger, Schriftführerin Tanja Kellermann, Beisitzende Leonie Hertlein und Daniel Wolfarth. Arno Boas freute sich über die Kontinuität und würdigte die gute Zusammenarbeit im Vorstand auch in schwierigen Zeiten.

In Rekordzeit schuf der Verein im Frühjahr die Voraussetzungen für eine Sommersaison. In einer virtuellen Zusammenkunft entschieden sich die Mitglieder für das Wagnis, eine Sommersaison durchzuführen. Nur wenige Wochen vergingen, bis Ende Juni die Premiere stattfinden konnte – mit einem gänzlich neuen Konzept. Um das Ganze zu entzerren, wurde an vier Orten in Reinsbronn parallel gespielt, die Zuschauer wanderten in Gruppen von maximal 25 Personen von Ort zu Ort. Möglich wurde die Umsetzung dieses Konzeptes nur dank der Bereitschaft der vier Eigentümer, die ihren Grund und Boden für die Theaterszenen zur Verfügung stellten. Ihnen gebühre besondere Anerkennung, so Arno Boas.

Mit einem aufwendigen Hygienekonzept wurde in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landratsamtes und dem Ordnungsamt der Stadt Creglingen die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet. Die vier Stücke – drei davon schrieb Arno Boas – standen unter dem Oberbegriff „Landwirtschaft und Ernährung. Autonom agierte das Team am Spielort „Kirche“. Pfarrer Matthias Haas, Edgar Habel und Helen Habel boten in der Kirche eine selbst entwickelte und eindrucksvolle Performance als Mischung aus Predigt, Tanz und Orgelspiel. “

Mit der Resonanz des Publikums könne man sehr zufrieden sein, bilanzierte der Vereinsvorsitzende. Insgesamt 19 Spielerinnen und Spieler waren unter der Regie von Arno Boas, Heike Pfänder und Ulrich Pfänder beteiligt. Wie durch ein Wunder fiel an keinem der fünf Spieltermine ein Regentropfen vom Himmel. „Und das bei diesem Sommer“, so Arno Boas. So stand einem ungetrübten Theatergenuss nichts im Weg. Kommen in normalen Sommerzeiten über 2000 Zuschauer nach Reinsbronn, beschränkte man diesmal die Zahl auf 500. „Wichtig war uns, ein Zeichen zu setzen, dass auch in diesen schwierigen Zeiten Kultur möglich ist“, betonte der Vorsitzende. Ob das Format „Stationentheater“ auch in Zukunft Anwendung findet, wird sich der Verein bis zur nächsten Sommersaison in Ruhe überlegen.

Kassiererin Susanne Stirmlinger berichtete über die Finanzlage. Erstmals in seiner fast 40-jährigen Geschichte musste der Theaterverein im Jahr 2020 ein dickes Minus hinnehmen. Es waren im März 2020 bereits fast alle Unkosten angefallen, als das Stück „Unter Schwestern“ unmittelbar nach der Premiere wegen Corona abgesagt werden musste. So blieb man unter dem Strich fast komplett auf den Unkosten sitzen.  Das dicke fünfstellige Minus konnte dank einer Spende der Stiftergemeinschaft Tauberfranken in Höhe von 3160 Euro zumindest etwas abgemildert werden. Die Kassenprüferinnen Monika Kreiselmeier und Birgit Beck bescheinigten der Kassiererin eine vorbildliche Kassenführung, so dass der von Dorothee Habel beantragten Entlastung des gesamten Vorstands nichts im Weg stand.

Die Generalversammlung wurde auch genutzt, um langjährige Mitglieder zu ehren. Da habe man in den letzten Jahren etwas „geschlampt“, räumte der Vereinsvorsitzende ein und  gelobte Besserung. Stolz sei man, dass es immer noch einige Spielerinnen und Spieler gebe, die seit der Gründung der Theatergruppe im Jahr 1983 dabei sind – es sind dies Richard Beck, Eberhard Meder, Monika Kreiselmeier und Susanne Stirmlinger. Immerhin schon seit über 35 Jahren sind Birgit Beck, Verene Schiebold und Jochen Heppel dabei. Letzterer ist auch in der ewigen Rangliste auf Platz eins mit der Teilnahme an 32 Spielzeiten. Über 30 Jahre dabei sind Edgar Habel, Dorothee Habel und Jürgen Dehner. Allen, die sich seit vielen Jahren für den Verein einsetzten, gelte Dank und Anerkennung, hob Arno Boas hervor, der selbst ebenfalls schon seit 35 Jahren in der Theatergruppe aktiv ist.

Am Freitag, 17. September, um 19 Uhr trifft sich der Theaterverein erneut im Gasthaus „Zum Rappen“ in Schonach, dann zum Abschluss- und Helferfest der Sommersaison. An dem Abend soll dann auch darüber beraten werden, wie es mit dem Theater im Jahr 2022 weitergeht.

Ehrungen

Im Bild (hinten von links) Jochen Haag (25 Jahre), Verene Schiebold (35 Jahre), Dorothee Habel (30 Jahre), Edgar Habel (30 Jahre), (vorne von links) Susanne Stirmlinger (Gründungsmitglied), Arno Boas (35 Jahre) und Monika Kreiselmeier (Gründungsmitglied).

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