Nachricht vom 15. Januar 2013

Vergnüglicher Zickenkrieg

Die Fränkischen Nachrichten schrieben über die Premiere unserer
Jugendgruppe:

Reinsbronn. Wenn Kommissar Kugelblitz ermittelt, dann macht er dies entweder in einem der bekannten Kinderkrimis – oder auf der Bühne. Zusammen mit Kommissar Kunzmann, genannt Ku, gehen die beiden Hobby-Detektive in der jüngsten Produktion des Theatervereins Reinsbronner Bühennzinnober den seltsamen Vorgängen an ihrer Schule nach, wo in letzter Zeit einige Dinge scheinbar spurlos verschwinden. Und das in einer Zeit, wo die Schüler eigentlich andere Sorgen haben und sich in die Vorbereitungen für den Projektwettbewerb stürzen wollen.
Die Junioren der Theatergruppe Reinsbronn präsentierten am Samstag im Gemeindehaus Reinsbronn als Uraufführung die Krimikomödie “Die zweite Chance” von Arno Boas und Ulrich Pfänder. Überaus frisch und gekonnt begeisterten die acht jungen Schauspieler im Alter von 13 bis 18 Jahren ihr Publikum mit ihrer ausdrucksstarken Spielweise.
Als sich die Diebstähle an der Schule häufen, wird Kira, die Vortänzerin der Zumbagruppe, verdächtigt. Ihr droht sogar der Rauswurf. Und das ausgerechnet vor dem großen Wettbewerb, für den die vier Mädchen Kira, Jenny, Caro und Jasmin schon so lange trainieren.

Während Jasmin, gespielt von Linda Groß, und Caro (Rebecca Habel) zu ihrer Freundin Kira (Tanja Kellermann) halten, kommt deren drohender Schulverweis Jenny (Maria Czerniejewski) ganz recht. Denn sie, die eigentliche Gründerin der Zumbagruppe und damit selbst ernannte “Chefin”, sieht es gar nicht ein, warum die “blöde” Kira die Vortänzerin sein soll und nicht sie. Ihrer Meinung nach ist an der Schule nur Platz für eine. Der Zickenkrieg ist damit natürlich vorprogrammiert. Auf der anderen Seite haben auch die Jungs vom Fußballteam nichts gegen die vermeintlichen Verdächtigungen gegenüber ihrer Schulkameradin. Bernd, dargestellt von Daniel Wolfarth, ist ein Draufgänger und will den Projektwettbewerb unbedingt gewinnen.

Ihm schwebt dafür eine Filmdokumentation über seine Fußballmannschaft vor. Da sie selber aber keine Filmausrüstung haben, schlägt ihm sein Freund Felix (Friedrich Meder) vor, dafür die Schulkamera leihweise zu borgen – allerdings scheinbar ohne das Wissen der Schulleitung. Das sorgt im Verlauf des kurzweiligen Stückes für manche Irrung und Wirrung.
Als Filmteam melden sich schließlich Flo (Jens Kellermann) und Thorsten (Raffael Sachadä), die beiden Hobbydetektive, freiwillig. Sie brauchen die Kamera mehr in eigener Sache als zum Filmen der Fußballer. Ihr Ziel ist es, mit Hilfe von Ködern und einer Überwachungskamera, Kira zu überführen. Dafür scheuen die Detektive nicht davor zurück, sich sogar in den Spinden der Mädels zu verstecken – für die Zuschauer ein köstliches Vergnügen.
Als dann noch Jennys Handy verschwindet und Flo dieses in Kiras Schrank findet, scheint es so, als sei die Übeltäterin überführt…

Nicht umsonst trägt “die zweite Chance” auch den Untertitel “Zumba, Zoff und Zickenkrieg”. In dem Stück werden ausschließlich jugendliche Charaktere dargestellt, die ihre Probleme ohne Erwachsene lösen. Dabei stehen die jungen Schauspieler im Alter zwischen 13 und 18 Jahren den Großen in nichts nach. Der Text sitzt, Mimik sowie Gestik sind perfekt einstudiert und die Bewegungen aufeinander abgestimmt. Ein schlichtes Bühnenbild mit weißen Wänden und fünf Spindschränken rundet den Gesamteindruck ab. Der Spind hat es gehörig in sich und sorgt für manche erheiternde Überraschung.
Deutlich erkennbar war an der flotten Inszenierung auch die Handschrift des Regie-Duos Ulrich Pfänder und Heike Pfänder, das das junge Ensemble zu Höchstleistungen führte. Für Ulrich Pfänder war es zudem die Premiere als Autor, denn er baute die ursprüngliche Kurzfassung des Stückes auf rund 90 Minuten aus.
Ihren musikalischen Touch bekommt die Krimikomödie unter anderem durch die bekannte James Bond-Melodie sowie das Lied des neusten Filmes, Skyfall. Perfekt harmonierte das Ensemble auf der Bühne mit dem Mann am Mischpult, David Stirmlinger, der die Technik stets im Griff hatte.
Die weiteren Vorstellungen sind am Samstag, 19. Januar, um 20 Uhr und am Sonntag, 20. Januar, um 19 Uhr im Gemeindehaus Reinsbronn. Der Besuch lohnt sich auf alle Fälle für Groß und Klein.
Autorin: Marianne Schober
© Fränkische Nachrichten, Montag, 14.01.2013